Interview

[Autoreninterview] Reisen bewegt – Fünf Frauen, eine Leidenschaft

Hallo ihr Reisefreunde,

im ersten Beitrag habe ich euch die fünf Autorinnen und ihr Buch vorgestellt. Natürlich habe ich auch weitere Fragen zu diesem und habe den Frauen ein paar Fragen gestellt. Ich möchte euch das Interview nicht vorenthalten. Lest selber was die Fünf zu erzählen haben.


– Wie habt ihr euch kennengelernt? –

Manche von uns kannten sich vor dem Projekt „Reisen bewegt“, andere haben sich während der Arbeit an diesem Gemeinschaftswerk erst kennengelernt. Die Initiatorin Heidi Metzmeier kannte jede von uns entweder persönlich oder über unsere Bücher bzw. Instagram. Sie hat sich Anfang des Jahres 2023 ein Herz gefasst und uns alle gefragt, ob wir uns vorstellen können, gemeinsam an einem Buch mit autobiographischen Reisegeschichten zu schreiben. Sie hatte insgeheim die Hoffnung, dass zumindest zwei von uns mitmachen und war überwältigt, als wir alle vier „Ja!“ zu der Projektidee gesagt haben.

 

– Wie war für euch der Schreibprozess? –

Das war ganz unterschiedlich, Heidi und Selina hatten beide schon zuvor autobiographisch geschrieben, für Mari und Jennifer war es das erste Mal. Lilli hatte keine Erfahrung als Autorin, aber sie ist sehr aktiv auf Social Media und hat einen eigenen Blog. Drei von uns waren während der Schreibphase auf Reisen, so dass wir nicht immer die Ruhe hatten, uns auf das Schreiben einzulassen. Aber wir haben uns regelmäßig per Zoom getroffen, uns intensiv ausgetauscht, gegenseitig unterstützt und uns am Ende des ersten Durchgangs gegenseitig testgelesen und lektoriert. Das hat nicht nur großen Spaß gemacht, sondern wir haben auch sehr viel voneinander gelernt.

 

– Welche Reise fandet ihr am spannendsten? –

Heidi und Lilli haben ihr Herz an Afrika verloren. Die Durchquerung des Kontinents im eigenen Geländewagen ist sehr herausfordernd. Man lernt nicht nur sehr viel über ferne Kulturen, sondern auch eine Menge über sich selbst. Lilli hat entschieden, dauerhaft mit ihrem Toyota Land Cruiser im südlichen und östlichen Afrika unterwegs zu sein. Für Mari war ihre Zeit in Südamerika prägend. Hier hat sie zum Beispiel Gleitschirmfliegen gelernt, eine Sportart, die sie bis heute nicht mehr loslässt. Selina ist gerade erst von einer Weltreise mit ihrem Mann zurückgekehrt, die über mehr als fünf Jahre andauerte. Sie war mit dem Wohnmobil in Europa unterwegs, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Asien und zu Fuß in Kanada, wo sie wochenlang allein in einer Hütte an einem See lebten, fernab der Zivilisation. Sie liebt einsame Landschaften und die Ursprünglichkeit der wilden Natur. Jennifer schließlich ist als Reisejournalistin viel auf den Weltmeeren herumgekommen, hat dabei abgelegene Inseln besucht und Wale oder auch Eisbären live erlebt. Inzwischen hat sie das Vanlife für sich (und ihre Hündin) entdeckt. Wie es dazu kam beschreibt sie eindrucksvoll in einer der Episoden von „Reisen bewegt“.

 

– Welches Land ist euer Lieblingsland und wieso? –

Heidi: Ich habe auf meiner letzten Reise Georgien kennengelernt und war sofort verliebt. Das Land ist etwa so groß wie Baden-Württemberg, hat aber landschaftliche Vielfalt von Wüste über Meer bis hin zu über 4000 Meter hohen Gletschern. Die Menschen sind unglaublich gastfreundlich. Das Essen ist sehr lecker, aus Georgien stammt sogar unsere Weinkultur. Man kann in Georgien sehr gut allein in der Natur unterwegs sein, sich aber auch in großen Städten wie Tbilisi und Batumi an der Kultur berauschen.

Mari: Mein Lieblingsland ist Österreich. Auch wenn es mich oft in ferne Länder zieht, sind es doch die Alpen, die mich erden und mir am meisten Kraft geben. Hier bin ich mit dem Motorrad auf kurvigen Straßen unterwegs, oder genieße den Bergblick von meinem Gleitschirm aus.

Lilli: Bei meiner Art zu Reisen ist es schwer, wirklich ein Lieblingsland zu definieren. Durch die gängigen Visabestimmungen kann ich meist nur drei Monate in einem Land bleiben und das auch nur einmal in einem Jahr. Das reicht mir nicht um mich auf Dauer wohlzufühlen. So gehe ich nach Jahreszeiten. Trockenzeiten nutze ich für Wildtierbegegnungen im afrikanischen Busch, weil man dann an den Wasserstellen viele Tiere antrifft. Regenzeiten verbringe ich gerne am Meer oder an den großen Seen, denn Regen macht mir mit Sand und Strand weniger aus. Und nach langer Zeit im trockenen und heißen Busch ist Grün und Wasser sehr erholsam. So richten sich meine Lieblingsaufenthaltsorte eher nach meinen Bedürfnissen.

Jennifer: Die Frage nach dem Lieblingsland ist wie die nach dem Lieblingskind – jedes Land hat seine eigenen Reize. Besonders beeindruckt hat mich auf meinen Reisen die Pazifikküste Costa Ricas, da möchte ich unbedingt noch einmal hin. Ich liebe aber auch Norwegen, die gewaltige Natur und der Raum tun der Seele unendlich gut.

 

– Könntet ihr euch vorstellen gemeinsam eine Reise zu unternehmen? –

Wir wünschen uns nichts mehr, als einmal gemeinsam Zeit zu verbringen, da wir uns tatsächlich nie alle fünf in der realen Welt getroffen haben. Es zeigt, wie gut sich Gemeinschaftsprojekte mit den heutigen Methoden umsetzen lassen, selbst wenn man an verschiedenen Orten auf der Erde unterwegs ist. Ob wir tatsächlich gut miteinander Reisen könnten lässt sich nur vermuten, da wir sehr verschieden sind und auch unterschiedliche Vorlieben haben. Aber als Karawane aus Geländewagen, Van und Wohnwagen wären wir sicher ein lustiger Anblick.

 

– Eure Worte zu den Lesern –

Lasst euch von unseren Geschichten in „Reisen bewegt“ inspirieren euren Herzenswünschen nach Abenteuer, Freiheit und Entdeckung des Unbekannten zu folgen. Bleibt neugierig auf Menschen anderer Kulturen. Lasst zu, dass eure Erfahrungen den Blick auf die Welt und euer eigenes Leben verändern. Denn: Im offenen Entdecken steckt das Potenzial, am Ende bei sich selbst anzukommen. Dies ist wohl das größte Abenteuer von allen! Und wenn euch unsere Erzählungen gefallen, dann hinterlasst uns gern eine Rezension auf den gängigen Portalen, denn das gibt uns Sichtbarkeit und führt dazu, dass noch mehr Menschen sich vom Reisen bewegen lassen können.

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