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Selfpublishing Buchpreis: Longliste Sachbuch / Ratgeber – Das Interview

Anfang Oktober habe ich euch die Longliste in der Kategorie „Belletristik“ vorgestellt. Danach die Kategorie „Kinder-/Jugendbuch“. Nun kommt das letzte Longlisteinterview. Ich stelle euch nun die Autoren der Kategorie „Ratgeber / Sachbuch“ vor.

Mit dabei sind: Maria Richter-Nordahl, Christine Hoeft, Carola Heine, Ralf Vogt, Wolfgang Beckmann

Es fehlen: Andreas Bergmann, Matthias Kolbusa, Olaf Kunz, Isabell Prost, Market Bunse


Deine Reaktion bei der Bekanntgabe der Longliste:

Maria: Als ich die Mail sah, die mit „Liebe Maria …“ begann, dachte ich, o.k. eine nette Absage. Als ich dann weitergelesen habe, und verstanden habe, dass ich nominiert bin, war ich total aufgeregt. Unglaublich! Ich konnte es wirklich kaum fassen und habe mich sehr gefreut.

Wolfgang: Ich hatte mir die Veranstaltung angesehen und war völlig aus dem Häuschen, da ich bei aller Hoffnung nicht wirklich damit gerechnet hatte. Meine Frau und ich haben bis in die Nacht darüber geredet. Übrigens gebührt meiner besseren Hälfte ein riesengroßer Anteil, da sie ja das Layout gemacht hat.

Ralf: Ich saß ganz entspannt mit meiner Frau und meinem 1-jährigen Sohn beim Essen, als dann sofort die Kategorie „Sachbuch/Ratgeber“ aufgerufen wurde. Als es dann hieß „Und nun das letzte Buch…“ war ich schon nervös. Leider war es ein anderes Buch. Ich war ein wenig enttäuscht, fand es schade. Aber ich hatte mir eh nur Außenseiterchancen ausgerechnet, da ich mit dem ersten veröffentlichten Buch doch sicher nicht bei so einem Preis überzeugen kann.
Und schon wurde die nächste Kategorie anmoderiert… „Haaaalt, Stopp, da kommt noch eins, da kommt noch eins!“ Aus dem Nichts tauchte da plötzlich mein Buch auf! Wahnsinn! Ich sprang jubelnd dem Bildschirm entgegen und meine Frau beschrieb es, dass ich solche Emotionen das letzte Mal bei der Meisterschaft meines Fußballvereins hatte. Diese emotionale Berg- und Talfahrt in diesen Minuten hat mir wahrlich die Tränen in die Augen getrieben, so habe ich mich gefreut. Wahnsinn! Die knapp 2 Jahre Arbeit und stetige Optimierung hat sich wirklich ausgezahlt. Diese Anerkennung ist einmalig und auch jetzt – 2 Tage später – kann ich es immer noch nicht ganz fassen.   

Christine: Ich war völlig überrascht da ich ein totaler Neuling bin und hab mich dann aber Riesig gefreut!!!

Carola: Weil ich meine beiden ersten Kochbücher „Fabelhafte Focaccia“ und „Gaumenkuss und Gugelhaps“ eingereicht habe, hatte ich es mir natürlich vor dem Bildschirm gemütlich gemacht. Ganz entspannt, weil ich mir keine großen Chancen ausgerechnet habe. Ein bisschen vielleicht für mein Kuchenbuch, es ist so rundum hübsch. Als dann das nette glutenfreie Backbuch über den Schirm wanderte, entspannte ich mich und dachte: Das war’s, zwei Kuchenbücher kommen ja nie im Leben ins Finale. Deshalb bin ich ganz schön zusammengezuckt, als mein Mann auf einmal ein „Ha!“ ausrief und plötzlich das Focaccia-Buch auf dem Monitor stand. Ich war wirklich verblüfft und habe dann von der restlichen Verleihung gar nicht mehr viel mitbekommen, da habe ich mir später die Aufzeichnung angeschaut. Meine Reaktion also? Ich habe mich sehr gefreut, dass es sich gelohnt hat, wie viel Mühe ich mir mit diesem ersten Kochbuch gegeben habe.

 

Wie schätzt du die anderen Bücher in deiner Kategorie ein? 

Maria: Eine gute Mischung, sicher ist für jeden Leser und jede Leserin mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und Interessen etwas dabei. Das Buch über den Ruhestand finde ich sehr wichtig, der Titel mit dem Herz auf der Zunge könnte von mir sein, ebenso das Buch für Berater, denn ich bin selber eine Beraterin. Koch- und Backbücher interessieren mich nicht so, wobei, sie sollten es ;), die beiden Reisebücher aktuell auch nicht. Die Nachtfotos würde ich gern sehen. 

Wolfgang: Die anderen Bücher in der Kategorie sind durchweg gut gemacht. Schade, dass nur drei weiterkommen können!

Ralf: Die Kategorie ist wirklich stark besetzt. Bücher aus den verschiedensten Themenbereichen, machen diese Kategorie besonders interessant. Mich hat – als kompletter Reisejunkie – natürlich vor allem das Buch von Wolfgang Beckmann interessiert. Leider habe ich es bisher nicht in dieses Land der Samurai geschafft, aber die Geschichte hat mich immer schon fasziniert. Zu den anderen Büchern kann ich nur sagen, dass ich mich auf den Austausch in den literarischen Talkrunden sehr freue und die Menschen hinter diesen Werken.

Christine: Bücher sind so individuelle und spannend wie ihre Autoren und ich finde, es sind viele Perlen dabei!

Carola: Ich bin beeindruckt von dieser wirklich sehr bunten Mischung und heilfroh, dass ich nicht aus 1.500 Büchern dreißig Finalisten auswählen musste. Als Marketingfachfrau ist es für mich immer ein wichtiger Aspekt, ob die Vermarktung auch professionell angegangen wird und das kann ich bei den anderen überhaupt nicht abschätzen, daher bin ich jetzt schon nach nur anderthalb Tagen immer ganz gespannt, ob mir da noch irgendwelche Meldungen oder Beiträge der anderen Longlistler ns Auge fallen. Ich habe mir zu Herzen genommen, was Tom Oberbichler bei der Präsentation gesagt hat: Wir alle profitieren von mehr Sichtbarkeit für Selfpublisher und die Longlist ist da ein feiner Aufhänger. Hoffentlich sehen die anderen das auch so, davon haben dann alle was. Ansonsten ahnte ich, dass in jedem Werk so viel Herzblut steckt, dass ich uns eigentlich ein Siegertreppchen mit zehn gleich hohen Ebenen wünschen würde 😊

 

Wie findest du die Organisation des Buchpreis von Teilnahmebedingungen, zur Anmeldung bis hin zum Terminplan:

Maria: Der Terminplan ist sehr gut strukturiert und großzügig, die Organisation großartig.

Wolfgang: Aus meiner Sicht hat die Organisation sehr gut geklappt. Alles lief nach Plan ab. Ein großes Lob an die Veranstalter!

Ralf: Da ich mit „Mit Ralf on Tour durch KANADAS WESTEN“ mein Erstwerk veröffentlicht habe, kenne ich diese Wettbewerbe bisher nur aus dem Fernsehen oder von Veranstaltungen – dann auch nur die finale Preisverleihung. Für mich war die Teilnahme wirklich sehr einfach. Die Organisator*innen des SelfPublisher Buchpreises 2020 haben wirklich etwas Tolles auf die Beine gestellt. Trotz der vielen Absagen von Veranstaltungen in diesem Jahr, haben sie in kurzer Zeit ein Konzept für einen Alternativ-Preis ausgearbeitet. Und die Rahmenbedingungen und Vorgaben waren auch recht simpel zu verstehen und nachzuvollziehen. Ich habe viele Veranstaltungen organisiert, mitgestaltet oder auch nur in begleitender Position unterstützt und gesehen, wo einiges schief gelaufen ist bzw. nicht beachtet wurde. Und beim SF-Buchpreis hatte man wirklich genug Zeit die Daten fertig zu machen und einzusenden. Von der Bekanntgabe der Longlist bis zur Bekanntgabe der Shortlist ist es jetzt knapp 1 Monat, der mit tollen Angeboten für die Autoren der Longlist gefüllt ist. Der Organisatoren bieten wirklich tolle Möglichkeiten, die Bücher ein wenig in den Fokus zu bringen. Das freut uns Autoren sehr und von daher freue ich mich sehr, weiter dabei sein zu können!

Christine: Super gut und klar strukturiert. Sehr guter Support und Unterstützung!

Carola: Mir liegt allgemein die „cleane“ blau-weiße hübsche Optik rund um das Event sehr, bis hin zum Maskottchen Selbie. Fast noch mehr gefällt mir aber, dass es bei der Longlist Verlesung ein bisschen im Getriebe ruckelte und noch nicht alles so 100%ig glatt lief, sondern anfangs ein paar verblüffte Zoom-Teilnehmer in die Öffentlichkeit der Verlesung blinzelten. Mir scheint der Preis sehr professionell organisiert zu sein und jeder Schritt gut durchdacht, da ist etwas  Zwischenmenschliches ganz nett. Zum Terminplan kann ich nicht so viel sagen, Zoom ist ja heute ein normals Werkzeug und es wird Spaß machen, die anderen zu hören. Es ist aber auf jeden Fall eine gute Idee, nicht alles an einem oder zwei Tagen durchzuknüppeln – sondern sich ein wenig Zeit zu lassen.

 

Deine Worte zu den Lesern

Maria: Shit happens! Aber ihr kennt das ja mit dem Hinfallen und dem Krönchen richten und so (gilt übrigens nicht nur für Frauen). Das Buch hilft Dir beim Aufstehen und weitergehen und überhaupt. Alle Personen, die in dem Buch zu Wort kommen, sind Klienten und Klientinnen von mir, alles sind wahre Geschichten, aber natürlich anonymisiert. Die Übungen helfen, sich selbst zu reflektieren und ins Tun zu kommen, wie man so schön sagt. Denn das ist das Wichtigste: nach einer Phase des Sich-Hängenlassen wieder zu starten, aktiv zu werden! Ich bin davon überzeugt, dass das Buch Dir helfen wird!

Ralf: Reiseführer, Kanada – da gibt es schon so viele auf dem Markt. Das habe ich mir auch gedacht. Und daher überlegt: Welchen Mehrwert kann ich Lesern bieten, wenn ich über meine Erfahrungen und Erlebnisse vor Ort berichte? 1 Jahr vor der Veröffentlichung habe ich eine kleine Testversion über ETSY angeboten und 2 Bücher an Fremde verkauft. Mit diesen Käufern zusammen habe ich dann deren Urlaub geplant und was mir als Feedback immer im Kopf blieb war: „Toll Ralf, dass Du vor Ort Freunde hast, die Du immer nach aktuellen Tipps fragen kannst – auch wenn Du selber vielleicht 2 Jahre nicht vor Ort warst.“ Und genau da setzt mein Buch an. Ich habe einen interaktiven Bereich erstellt, wo ich – neben den langlebigen Infos im Buch – vor allem dann immer wieder neue Restaurants, Cafés oder auch Unterkünfte sowie Wanderungen und Unternehmungen vorstelle, die mir von Freunden vor Ort empfohlen werden. Wichtig ist mir bei dem Buch, dass die Käufer die Region ähnlich entdecken wie ich damals. Ich hatte über Couchsurfing damals dort Menschen kennengelernt, die nach 8 Jahren zu meinen engsten Freunden gehören. Und ich habe durch sie ein Land so kennengelernt, wie es die Locals erleben. Wir waren in kultigen, urigen oder auch total „hippen“ Restaurants und Cafés, wo sich die Menschen aus der Nachbarschaft treffen, gingen in kleinen, gemütlichen Geschäften von Einheimischen einkaufen, haben Wanderungen unternommen und Wege entdeckt, die nur Locals kennen. Es war einmalig und genau das möchte ich meinen Lesern weitergeben. Daher jetzt kurz und knapp: Wenn Du Kanada ein wenig mehr wie einer der dortigen Einwohner erleben möchtest, ist mein Buch genau das Richtige für Dich! 🙂

Christine: Ich bin dankbar über alle Worte die mich erreichen und dem Mut machen über seine Hürden und Gefühle zu blicken. Ich möchte allen Mut machen ihre Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.

Carola: Du hast mich gebeten, ein paar Worte an die Lesenden zu richten und ich muss zugeben: Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen für die Finalisten der Longlist interessieren. Ob ich die alle mit wenigen Sätzen abholen kann? Wer hübsche partytaugliche Brote backen will, ist bei meinem Buch auf alle Fälle richtig. Wer ein kleines Geschenk oder Mitbringsel sucht, auch. Selfpublisher interessieren sich ja meistens sehr für die Werke von anderen, wenn diese sichtbar geworden sind und viele Leser und Blogger würden gerne selbst schreiben. Vielleicht ist also der Tipp für deine Leser interessant, der aus meiner Projektliste voller Ideen jetzt ein Buch nach dem anderen werden lässt: Ich lasse einfach mittendrin ein Exemplar drucken, halbfertig. Mit Platzhalterseiten, wo noch Text fehlt. Aber mit dem richtigen Cover und in der richtigen Größe und der gewünschten Seitenzahl. Das benutze ich dann als Notizbuch für das restliche Buchprojekt – es ist ein richtiger Turbo.

 

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