Lyrik Wochenende: Gedichte
Hallo ihr Lieben,
heute beginnt das Lyrik-Wochenende. Ich habe einige Autoren gefragt, ob sie nicht nur Romane schreiben, sondern auch kleine Gedichte. Die Antwort war „ja“. So kam es, dass ich gerne ein Lyrikwochenende veranstalten wollte. Schon früher in der Schule hat es mir Spaß bereitet, Gedichte oder Haikus zu analysieren. Heute aber sollen Gedichte ins Rampenlicht stellt werden.
Unter mir unter mir das Meer zur Ernte kommt das Geisterheer zwischen uns die Zeit ist es schon so weit dass wir auseinandertreiben zwischen uns das Meer Autor: Manuel Bianchi
Ich und Du wie gern ich dich besuche weil du mit mir sprichst deine vielen Stimmen wie sie ineinander purzeln und taumeln bis einzig leises Wispern bleibt das meine nackten Sohlen kühlt Autor: Manuel Bianchi
Ich bin Wundervoll Sehe mich im wahren Schein, blicke in den Spiegel und lächle mich an. Kann sagen: „Ich bin wundervoll“ So sehe ich es glitzern in meinen Augen, die kosmische Energie des göttlichen Scheins. Ich bin Wundervoll Es wird ein strahlen, mein Lächeln, kann ganze Berge umfassen Ich bin wundervoll. Den Schnee sehe ich schmelzen Und die Knospen suchen den Blick nach oben. So sehe ich es, die Welt ist wundervoll Voller Wunder bin ich. Jeden Augenblick sende ich die Energie in mich und fühle, ich bin wundervoll. So kannst auch du anfangen zu sagen Ich bin wundervoll. Du kannst beginnen die Welt zu sehen als ein Ort der Wunder. So kann auch das Wunder in dir geschehen. Lass uns dein Herz füllen mit den Worten Ich bin wundervoll Autorin: Sabine Langner
Anonymus In Gedanken längst vergessen, auf Liniertem noch so nah, fand ich dich in einer Truhe - schon vom Alter angefressen - staubbeladen deine Ruhe, weil das Licht dich übersah. Und mit zittrig, klammen Fingern lös ich Bänder in das Einst, schmecke Äpfel auf dem Feuer, seh die Jahre sich verringern, es erwacht das Ungeheuer, und ich höre wie du weinst. Zeiten werden blass und dunstig - Filme spulen sich zurück, knisternd spinnen dunkle Fäden ihre Netze, fein und listig, kitten alle alten Schäden - lügen mir von einem Glück. Autorin: Margot S. Baumann / 2005
Das Gefühl Und nichts ist da, was es ersetzt Nichts ist da, was das Gefühl ersetzt Das Gefühl, dich über alles zu lieben Das Gefühl, wenn du mich festhältst Das Gefühl, zu wissen, du bist da Es lag wie eine Decke um mich Hielt mich warm innerlich War mein Schutz gegen die Welt Es war die Ruhe vor jeder Welle Dieses Gefühl, dich neben mir zu wissen Nichts ist seitdem vergleichbar dazu Kein Lied, kein Film, kein Hobby Kein Moment, kein Tag Was bleibt, ist nur Verblüffung Was bleibt, sind nur die Fragen Die verblüfften Fragen Und was nun? War das nun alles? Was bleibt, bin nur ich allein Keine Norm, keine Regel hilft Deine Welt ist fort mit dir Und in meiner regnet es seitdem Doch ich will deine Welt nicht mehr Meine ist auch in Ordnung ohne dich Nur das Gefühl, das find ich hier nicht Autorin: Christina Willemse