Selfpublishing-Buchpreis: Das Interview
Nachdem ich euch den Preis vorgestellt habe, kommt nun ein Interview. Ich interviewe Autoren, die als Teilnehmer am Preis mitmachen. Alle reichen in der Kategorie „Belletristik“ ein. Jedoch sind es unterschiedliche Genres vertreten. Die Bücher der Autoren stelle ich euch im nächsten Beitrag vor. Aber nun lasst die Autoren ihre Meinung zum Selfpublishing-Buchpreis sagen. An dieser Stelle noch einmal Danke für eure Unterstützung.
Wie bist du auf den Selfpublisher Buchpreis aufmerksam geworden?
Mia Leoni: Ich hatte eine Weile Ausschau nach dem Deutschen Selfpublishing-Preis gehalten, der dann aber abgesagt wurde. Über den Selfpublisher Verband erfuhr ich von der Alternative.
Daniela Vogel: Ich bin seit kurzem Mitglied im Selfpublisher Verband. In einem der Newsletter wurde darauf aufmerksam gemacht und ich dachte mir: Warum nicht? Dabei sein ist alles!
Christina Löw: Ich wusste zuvor vom #DSPP und hatte auch dieses Jahr wieder danach Ausschau gehalten, um „Der Kater unterm Korallenbaum, oder: Wünschen will gelernt sein“ einzureichen – und habe darüber dann erfahren, dass dieser 2020 nicht stattfindet, es aber dafür den Selfpublishing-Buchpreis gibt.
Christian Raabe: Da ich Mitglied im Selfpublisher-Verband bin, habe ich dort davon erfahren und war froh, dass es ausgerechnet in einem Jahr, in dem ich zeitlich passend mit einer Neuerscheinung aufwarten kann, trotz der aktuellen Umstände so etwas stattfindet.
Hilga Höfkens: Ich bin Mitglied im Selfpublisherverband und da wurde schon seit einiger Zeit davon geredet, dass es eine Alternative zum bisherigen Preis geben soll.
Lisa Wüllenweber: Ich bin selbst im Selfpublisher Verband und habe dadurch schon relativ früh von ihm erfahren.
Findest du ihn als „Ersatz“ für den Deutschen Selfpublisher Preis oder eher als einen weiteren Schreibwettbewerb?
Mia Leoni: Im Moment schon, da er ja ähnlich aufgebaut ist wie der DSPP und sich auch an dieselbe Zielgruppe richtet. Falls aber irgendwann beide Preise gleichzeitig stattfinden würden, würde ich auch an beiden teilnehmen, weil ich beide als tolle Möglichkeit sehe.
Daniela Vogel: Gute Frage! Da in Zeiten von Corona ja alles ein wenig anders ist, finde ich, er ist eine sehr gute Alternative. In diesem Jahr ist schon so vieles ausgefallen, da nimmt man gerne das in Anspruch, was stattfindet.
Christina Löw: Dadurch, wie ich auf ihn aufmerksam geworden bin, ist es für mich eher ein Ersatz als ein weiterer Schreibwettbewerb. Hinzu kommt, dass mit dem Selfpublisher-Verband als neuem Initiator und vorher Mitorganisator des Deutschen Selfpublishing-Preises auch auf organisatorischer Ebene vieles ähnlich geblieben ist.
Christian Raabe: So, wie ich es verstanden habe, ist dieser Preis tatsächlich aufgrund der Krise, die auch nicht vor der Buchwelt haltgemacht hat, ins Leben gerufen worden, da einige der früheren Partner von Sponsoring etc. Abstand genommen haben. Ich finde es lobenswert, dass der SP-Verband an einer Preisvergabe festgehalten hat, wenn auch in anderem Umfang.
Hilga Höfkens: Ich denke er ist ein guter Ersatz. Es ist schade, dass ein großer Teil der bisherigen Hauptsponsoren abgesprungen sind. Ich bin aber sicher, der Selfpublisherverband hat auch aus eigener Kraft und mit den neuen Sponsoren einen hochwertigen und vielbeachteten Wettbewerb auf die Beine gestellt.
Lisa Wüllenweber: Für mich ist es der Ersatz des Deutschen SP-Preises, der ja coronabedingt ausfällt. Ich gehe aber davon aus, dass dieser nächstes Jahr wieder wie gewohnt stattfinden wird.
In welcher Kategorie reichst du ein?
Mia Leoni: In der Kategorie Belletristik. Meine Geschichte ist ein Liebesroman. Ich weiß, dass die es meist schwer haben, aber ich glaube dennoch, dass die Story eine Chance hat.
Daniela Vogel: Im Bereich Belletristik. Ich bin mit „Verloren im Abbild des Kriegers“ und mit „Schwanenfeder, Ginster & Gold“ dabei. Einmal eine mystisch, romantische Zeitreise und eine Märchenadaption.
Christina Löw: Da mein Buch „Der Kater unterm Korallenbaum, oder: Wünschen will gelernt sein“ in die Schubladen Urban Fantasy/Märchenadaption fällt und sich eher an Leser:innen ab 14 bzw. jüngere und ältere Erwachsene richtet, reiche ich in der Kategorie „Belletristik“ ein.
Christian Raabe: Mein Werk tritt in der Kategorie Belletristik an.
Hilga Höfkens: Belletristik. Ich reiche „Akhmal – der Aufbruch ein, es handelt sich um ein Fantasybuch.
Lisa Wüllenweber: Mit „Die Farben meiner Hoffnung“ nehme ich für die Kategorie Belletristik teil.
Was erwartest du vom Buchpreis an sich (Marketing, Ablauf, Preise etc.)?
Mia Leoni: Es wäre natürlich fantastisch, wenn ich eine Runde weiter käme. Ich erhoffe mir noch ein wenig mehr Aufmerksamkeit für mein Buch. Eine Jury über den Preis abstimmen zu lassen, finde ich absolut richtig, da der Fokus auf die Qualität des Buches gelegt wird und nicht darauf, wer die größte Fanbase hat. Somit haben auch Autoren eine Chance, die vielleicht noch nicht so bekannt sind, aber dennoch gut schreiben können. Das Gewinner-Buch wird dann hoffentlich die Aufmerksamkeit am Buchmarkt bekommen, die es verdient.
Daniela Vogel: Vielleicht macht er ja die Bücher ein wenig sichtbarer. Ich finde es schade, dass noch immer SPler so dargestellt werden, als hätten sie nicht das Zeug, bei einem Verlag unterzukommen. Das stimmt so allerdings nicht. Manche scheuen den Verlag auch nur, weil sie vielleicht schon einmal sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht haben. Wer SP professionell betreibt, dessen Bücher werden genauso Lektoriert, Korrigiert und Testgelesen, wie es in einem Verlag der Fall ist. Ebenso hat man professionelle Coverdesigner, die für die richtige Verpackung sorgen. Es stimmt also nicht, dass SPler wild drauflos schreiben und dann ihr Werk einfach auf den Markt schmeißen. Ich denke, solch ein Preis macht das vielleicht deutlich, denn die Jury besteht ja aus Leuten vom Fach.
Christina Löw: Ich denke, sollte ich auf die Longlist kommen – oder vielleicht sogar auf die Shortlist -, würde das auf jeden Fall zur Sichtbarkeit meines Buches beitragen. Deshalb freue ich mich auch bei allen Wettbewerben/Preisen, die eine recht umfangreiche Longlist zulassen, weil so einfach mehr Werke die Möglichkeit haben, durch diese Nominierung die Aufmerksamkeit potenzieller Leser:innen zu erreichen. Das ist auch schon bei Klein(st)verlagen, aber erst recht beim Selfpublishing die große Herausforderung: Wie erreiche ich meine Leser:inenn? Wie schaffe ich es, dass möglichst viele Menschen von meinem Buch erfahren? Da ist so eine Preis eine gute Chance.
Christian Raabe: Selbstverständlich würde ich mich freuen, letztendlich den Preis zu gewinnen. Aber allein schon die Aufmerksamkeit, die mein Roman mit einem Platz auf Long- oder Shortlist erführe, ist mehr als ich allein schaffen würde. Dementsprechend hoffe ich, dass das Herzblut und der finanzielle Aufwand, die ich in die Erstellung des Taschenbuchs gesteckt habe, gewürdigt werden.
Hilga Höfkens: Ich hoffe, dass die Teilnahme dem Buch mehr Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit beschert, damit es von vielen potenziellen Lesern gefunden werden kann. Es wäre mein Traum, auf die Longlist zu kommen.
Lisa Wüllenweber: Vom Einreichen selbst eigentlich nicht viel. Für die Gewinner steht ja bereits fest, was sie erhalten (Preisgeld, Marketing etc.)
Würdest du erneut mitmachen, wenn es den Preis ein weiteres Mal geben würde?
Mia Leoni: Auf jeden Fall würde ich noch einmal mitmachen, sofern ich bis dahin eine neue Geschichte geschrieben habe, die mich selbst zu 100% überzeugt.
Daniela Vogel: Warum nicht? Es schadet ja nichts!
Christina Löw: Prinzipiell: Klar. Natürlich immer davon abhängig, ob ich gerade ein passendes Buch habe. Wie überzeugt oder nicht ich im Einzelnen bin, kann ich erst sagen, wenn der diesjährige Preis vergeben wurde – denn erst aus dem Weg dorthin lässt sich z.B. einschätzen, was für Bücher wirklich gesucht werden; schließlich ist die Kategorie „Belletristik“ doch sehr weitgefasst.
Christian Raabe: Grundsätzlich denke ich, dass dieser Preis – sollte sich im nächsten Jahr wieder die Möglichkeit zu Buchmessen ergeben – dann wieder im ursprünglichen Umfang abgehalten wird. Persönlich halte ich es auch nicht für sinnvoll, möglichst viele solcher Wettbewerbe nebeneinander laufen zu lassen. Das nähme dem ideellen Wert des Preises einiges von seinem Gewicht.
Hilga Höfkens: Wenn ich bis dahin ein neues Selfpublishingbuch herausgebracht habe, auf jeden Fall.
Lisa Wüllenweber: Ja, auf jeden Fall, wenn meine Neuerscheinung den Bedingungen entspricht.