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[Blogtour] Coverinterview

Wie sind die einzelnen Cover entstanden?

Das ist ein längerer Prozess, an dem im Verlag verschiedene Abteilungen beteiligt sind. Bei Julie Caplin ging es zunächst erst einmal darum, einen schönen und passenden deutschen Titel für die Übersetzungen zu finden. Die Autorin hat es uns allerdings leicht gemacht: Die Originaltitel gefielen uns sehr gut, und sie ließen sich auch problemlos übertragen. Und zum Glück waren die Titelformulierungen auch noch frei, wir haben also schnell für alle drei Bände Titelschutz angemeldet.
Bei der Covergestaltung war uns hingegen ziemlich schnell klar, dass wir nicht die Originalcover übernehmen würden, sondern eine eigene Ausstattung finden wollten, die etwas passender für den deutschen Markt sein würde. Bei der Frage, welche Optik die richtige ist, gilt es Folgendes zu berücksichtigen: Wie sieht der Markt gerade aus? Wie können wir eindeutige Genre-Signale setzen, aber doch eine originelle, eigenständige Optik finden? Wie sprechen wir die Kernzielgruppe am besten an? Welcher Entwurf passt am besten zu dem Roman? Denn das Cover ist ja das Aushängeschild eines Buches, der erste Eindruck soll also überzeugen und neugierig machen.

Wer ist im Verlag für den kreativen Prozess der Coverbildung zuständig?

Bei Rowohlt haben wir eine eigene Coverredaktion, die wiederum mit verschiedenen Grafikagenturen zusammenarbeitet. Wir Lektor*innen geben den Kolleg*innen ein ausführliches Briefing und informieren über Inhalt, Setting, Tonalität und Zielgruppe. Dann bekommen wir erste Entwürfe – das ist immer ein sehr spannender Moment. Und in diesen Sitzungen kann es schon mal hoch hergehen, weil natürlich jede*r – also nicht nur Lektorat, sondern auch Coverredaktion, Werbung, Vertrieb, Presse etc. – eine Meinung dazu hat. Manchmal braucht es mehrere Anläufe, bis ein überzeugender Entwurf dabei ist. Manchmal springen sofort alle auf einen Entwurf an. Sehr oft folgen dann noch Varianten in Farbigkeit, Typografie etc. Bei den Romanen von Julie Caplin haben wir uns bewusst für eine grafisch besondere und ansprechende Optik im Hygge-Stil entschieden, weil der Hygge-Gedanke auch innerhalb der Geschichten eine wichtige Rolle spielt. Außerdem haben wir uns für eine besondere und etwas aufwändigere Ausstattung entschieden, um dem Charme der Bücher gerecht zu werden: Der Umschlag ist aus Naturpapier und mit Strukturlack für die dekorativen Elemente sowie mit einer mehrfarbigen Bedruckung der inneren Umschlagseiten versehen.

Woher lassen sich einzelne Covermotive bzw. die Idee eines Stadtplans im Buchinneren herleiten?

Jeder Roman der Romantic-Escapes-Reihe spielt an einem besonderen Ort, in einer Stadt, die von vielen Touristen jedes Jahr besucht wird. Die markanten Sehenswürdigkeiten von Kopenhagen, New York und Paris kennen die Leser vielleicht schon aus Filmen und Büchern oder von privaten Reisen. Wir lernen bei Julie Caplin aber auch ganz neue Facetten dieser Metropolen kennen, denn man taucht mit den Figuren tief ein in diese Orte. Und Julie Caplin setzt dabei allein schon mit ihren kulinarischen Themen einen anderen Schwerpunkt als klassische Reiseführer es tun. Deshalb fanden wir die Idee schön, dass Leser und Fans der Reihe mit den im Buch abgedruckten Stadtplänen die Orte und Wege mit den Protagonisten zusammen erkunden bzw. selbst an die Handlungsorte reisen können. Das ist
immer ein zusätzlicher Gewinn – auch wenn es sich dabei teilweise um eine Mischung aus realen und fiktiven Orten handelt.

Wie viel Zeit hat die Coverbildung in Anspruch genommen?

Normalerweise beginnt der Covergestaltungsprozess etliche Monate bevor das Programm verabschiedet wird, in dem der Roman erscheint,. Bis zum eigentlichen Erscheinungstermin kann also gut und gerne mal ein halbes bis ganzes Jahr vergehen. Im Fall der Romantic-Escapes-Reihe von Julie Caplin haben wir mit dem ersten Buch gleich auch die Cover für die folgenden beiden Romane entwickelt, um von Anfang an eine überzeugende Reihenoptik zu gewährleisten. So konnten wir in „Das kleine Café in Kopenhagen“ auch schon Lust auf die nächsten beiden Bücher der Reihe wecken.

Welches Cover gefällt Ihnen persönlich am liebsten und warum?

Ich mag tatsächlich alle Bände, vor allem, wenn sie nebeneinander stehen, weil dann der Reihencharakter deutlicher wird und die schöne Hygge-Optik noch besser zur Geltung kommt. Das Cover von „Das kleine Café in Kopenhagen“ passte mit den warmen, eher gedeckten Farben gut in den Erscheinungsmonat Januar, jetzt im Sommer finde ich „Die kleine Bäckerei in Brooklyn“ und „Die kleine Patisserie in Paris“ sehr passend, weil die Cover etwas farbenfroher sind. Man darf also gespannt sein, wie der nächste Band der Reihe aussehen wird, in dem uns Julie Caplin mitnimmt auf eine Reise ins Land der Polarlichter, Geysire, Trolle & Elfen: „Das kleine Inn auf Island“ erscheint im Juni `20, und der Coverprozess hat gerade erst begonnen

2 Kommentare

  • karin

    Hallo und guten Tag,

    Danke für den heutigen Einblick in die Covergestaltung…mir gefallen Alle…denn sie haben so etwas anheimeliges an sich…da bekommt man irgendwie Lust auf eine Tasse Kaffee…einen Dounat oder ähnliches oder..grins..

    LG..Karin..

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